Buchtipps 2024 Herbst/Winter (Kinder-/Jugendbuch)
Buchtipps 2024 Herbst/Winter (Kinder-/Jugendbuch)
100 mal typisch Deutschland
Martin Verg & Jan von Holleben
Von A wie Adventskranz und Autobahn bis Z wie Zeppelin und Zugspitze
Eine großartige Ergänzung zu Verena Körtings Deutschland-Buch ist dieser Titel.
Was könnten 100 Dinge sein, die typisch für Deutschland sind? Die Antwort hierauf liest sich ebenso informativ, nachdenklich und überraschend wie witzig und unterhaltend. Ein paar Stichworte gefällig? Aktenordner, Brot, DIN, Eszett (nein, nicht die Schnitte, sondern der Buchstabe), FKK, Hanse, Kindergarten, Mensch-ärgere-dich-nicht, Reformation, Rosinenbomber, Stolpersteine, Teddybär, Varusschlacht, Watt. Und wie der Fotograf Jan von Holleben die Stichworte in Bilder umsetzt, ist einfach genial. Noch ein Buch für alle Familien und die Schulbibliotheken!
Sven Puchelt
ab 8
Aua!
Karsten Teich
Wer kann dem Löwen helfen?
„Auaaaaaaaaaah!“, brüllt der Löwe, „die Maus hat mich getreten!“.
So beginnt dieses witzige Pappbilderbuch von Karsten Teich. Die Verursacherin des Schmerzes huscht schnell in ihr Mauseloch, dafür kommen aber Elefant, Krake, Lama und Spinne, um zu trösten und zu helfen. Aber „es tut immer noch sooooo weh!“.
Natürlich wird in diesem höchst unterhaltsamen Tröstbuch, bei dem die Vorlesenden so richtig aufdrehen dürfen, am Ende alles gut und der Löwe ist wieder fröhlich.
Sven Puchelt
ab 2
Fünf Bären
Catherine Rayner & Sylvia Tress
Über Freundlichkeit
Ein Bär marschiert durch die Gegend und trifft auf einen anderen, größeren und viel wuscheligeren Bären, dem er skeptisch gegenübertritt. Dieser zweite Bär erkundigt sich aber nur freundlich interessiert nach dem Befinden des Bären, wünscht noch einen schönen Tag und zieht weiter. Der erste Bär schließt sich ihm an und sie treffen nach und nach auf drei weitere, völlig unterschiedliche Bären, denen sie mit unvoreingenommener Freundlichkeit begegnen. Die Illustrationen dieses Buches zeigen selten viel mehr als die Bären, diese aber mit so viel Charisma, dass wir von deren Freundlichkeit und Offenheit unwiderstehlich angesteckt werden.
Sven Puchelt
ab 3
Die lange Weile
Bettina Obrecht & Julie Völk
Wenn Kinder (nicht) spielen
Emil ist in seinem Zimmer und hat keine Idee, was er spielen könnte. Er hat viele Bücher und Spielsachen, aber nichts interessiert ihn gerade.
Da kommt auf einmal Besuch. Ein Wesen mit langem Körper und spitzer Nase klopft an sein Fenster. Es stellt ich als die Weile, die sehr lange Weile vor. Auf Emils Frage, was sie hier mache, antwortet sie ihm sehr vergnügt, dass sie nichts mache.
Spielen möchte sie auf gar keinen Fall mit ihm, vorlesen auch nicht. Emil schlägt verschiedene Dinge vor, die man zusammen spielen könnte und beginnt dabei, eine Geschichte mit seiner Puppe und seinem Krokodil zu entwickeln. Die Geschichte wird immer fantasievoller und bunter, die lange Weile immer mürrischer und dünner, bis sie gehen muss, weil kein Platz mehr für sie im Raum ist. Das bemerkt Emil allerdings fast nicht mehr, so sehr ist er in sein Spiel vertieft.
Dieses Bilderbuch ist ein kleines Gesamtkunstwerk. Die Langeweile ist selbst im Textbild sichtbar. Die feinen und in eher zarten Farben gehaltenen Illustrationen von Julie Völk ergänzen die Geschichte wunderbar. Je mehr sich das Spiel des Kindes entwickelt, desto raumgreifender und bunter werden die Bilder. Wunderschön!
Sabine Müller
ab 3
Arabella will Trompete spielen
Kerstin Hau & Pe Grigo
Mut, Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen
Ein Blechblasinstrument spielen finde ich großartig, aber nicht nur darum ist mir das Buch aufgefallen.
Die große Tierparade zieht mit Musik und Tanz durch die Stadt. Pony Arabella ist von Henry, dem Hund, der großartig Trompete spielt, begeistert.
Das möchte sie auch können. Als sie den anderen Ponys davon erzählt, wird sie furchtbar ausgelacht. Ponys tanzen, spielen keine Trompete.
Arabella geht traurig davon und trifft im Wald den Bären, der wunderschön singt und dem auch niemand zugetraut hätte, dass er singen könne. Bären brummen schließlich. Er macht ihr Mut, nicht aufzugeben und sich einen Lehrer zu suchen und fleißig zu üben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird Arabella immer besser und kann bei der nächsten Parade mit Henry im Duett spielen.
Besonders gut gefällt mir, dass in der Geschichte nicht nur der Glaube an die eigenen Fähigkeiten gestärkt wird, sondern auch vermittelt wird, dass man vor allem durch Beharrlichkeit, richtige Anleitung und Üben an sein Ziel kommt.
Sabine Müller
a 3
Buchstabenhausen
Jonas Tjäder & Maja Knochenhauer
Außergewöhnliche Reise in die Welt der Buchstaben
Von A, wie Atelier und B wie Bibliothek über L wie Leuchtturm und M wie Museum bis zu Z wie Zoo führen uns die Bilder und kurzen gereimten Texte durch Buchstabenhausen, wobei jeder Buchstabe das Gebäude zum entsprechenden Begriff darstellt. Das kann man sich beim Leuchtturm ja ganz gut vorstellen, aber auch bei Oper und Restaurant funktioniert das ganz hervorragend. Die Gebäude sind mehr (Kindergarten) oder weniger (Museum) wimmlig gefüllt und laden zum Entdecken und Verweilen ein. Und wo kommen eigentlich die ganzen Tiere her, die in den Buchstabengebäuden versteckt sind?
Ein wunderbar spielerischer und dabei künstlerisch anspruchsvoller Buchstabenspaß!
Sven Puchelt
ab 4
Das Nori sagt Nein!
Antje Damm
In den Fängen der Riesin
„Woher kommt das? Wer war das? Mutig wagt sich das Nori nach oben. Da blickt es in die Augen einer Riesin“.
Das Nori ist klitzeklein, lebt unter der Erde, liebt rote Beeren und die Natur. Doch eines Tages wirft eine Riesin etwas in seine Höhle. Die Riesin ist eigentlich bloß ein Kind. Ein Kind, das eine Glasmurmel in das behagliche Heim vom Nori plumpsen lässt. Als das mutige kleine Nori seine spitze Nase aus der Höhle steckt, schaut es direkt in die Augen der Riesin. Die Riesin nimmt das Nori mit und es landet im Spielzeugschrank. Die Spielsachen kann es nicht leiden und im Puppenhaus ist es ihm unheimlich. Doch als es mit grünen Beeren gefüttert wird, hat es genug und schreit ganz laut: NEIN!!!
Was lernen wir vom Nori? Nein sagen hilft auch bei riesigen Lebewesen.
Ein ausdruckstarkes Bilderbuch angefertigt in filigraner Scherenschnitttechnik, mit hie und da etwas Rot, Blau, Rosa oder Grün von der preisgekrönten Antje Damm.
Margret Thorwart
ab 4
Die Blaubeere
Kai Lüftner & Meike Töpperwien
Wortspielspaß.
Leider kann man dieses Buch kaum beschreiben, ohne zu viel zu verraten, aber was Kai Lüftner sprachlich und Meike Töpperwien illustratorisch rund um die Blaubeere - oder heißt sie vielleicht Wau-, Schlau-, Klau- oder Radaubeere – basteln, muss man angeschaut haben!
Sven Puchelt
ab 4
Was ich dir noch sagen möchte
Jean-François Sénéchal & Chiaki Okada
Ein besonderer Brief
Der kleine Fuchs möchte einen Brief schreiben, doch er findet keine Worte. Die Empfängerin ist seine Großmutter und sie wird den Brief nie lesen. Der kleine Fuchs erinnert sich an alles, was er mit der Großmutter erlebt hat. Er denkt an den Schmerz, den er gefühlt hat, als die Mutter erzählte, die Großmutter sei jetzt gegangen. Und schließlich findet der kleine Fuchs die passenden Worte für den Brief, den die Großmutter nie wird lesen können: “Ich hab dich lieb”.
Ein wundervolles, zartes Buch über das Abschiednehmen, stimmungsvoll illustriert.
Sven Puchelt
ab 4
Der Baum und der Fluss
Aaron Becker
Eine große Geschichte ohne Worte
Was für ein Abenteuer, in diese Bilder einzusteigen. Ein Baum wächst an einer Flussbiegung. Menschen lassen sich hier nieder, gründen eine Siedlung. Die Siedlung wächst, die Landschaft verändert sich, der Baum bleibt. Doch bleibt er für immer? Aaron Becker erzählt ohne Worte eine große Geschichte vom Lauf der Zeit, dem Wandel einer Landschaft, menschlichem Erfindergeist und Größenwahn und nicht zuletzt von der Kraft der Natur. Und jedes Mal, wenn man die Bilder betrachtet, entdeckt man wieder neue Details.
Sven Puchelt
ab 5
Drei Wasserschweine brennen durch
Matthäus Bär & Aika Vogt
Blick über den Tellerrand
Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul sind beste Freunde, leben im Zoo auf einer eingezäunten Wiese und es fehlt ihnen an nichts.
Aber eines Tages fangen sie an sich zu fragen, ob es nicht doch ein „Mehr“ hinter ihrer Wiese gibt, und ob in diesem „Mehr“ vielleicht die gemeinen Meerschweinchen leben und die verrückten Affen, von denen sie schon gehört haben?
Einmal neugierig geworden, wollen sie die Welt außerhalb ihres Geheges unbedingt kennenlernen, und weil sie mutig und schlau sind, schaffen sie es, von nun an jede Nacht durch den Zoo zu streifen und morgens wieder bei der Herde im Gehege zu sein.
Dabei erleben sie spannende und lustige Abenteuer, lernen andere Tiere kennen und müssen ihre Vorurteile überdenken.
Ein von Anika Voigt toll illustriertes Vorlesebuch mit absolut liebenswerten Schweinchen, das auch bestens geeignet ist zum Selberlesen ab 7 Jahre.
Andrea Theilmann
ab 5
Und jetzt sei fröhlich, Knochenmann!
Ca Rose
Ein buntes Märchen über den Tod
Die Urgroßmutter hat ein langes Leben gehabt und wartet auf den Tod, der aber nicht kommt. So schickt sie das Mädchen los, um den Tod zu suchen. Aber wo sucht man als kleines Mädchen den Tod? Und will man ihn überhaupt finden? Unterwegs trifft das Mädchen auf alte oder verletzte Tiere, die sich der Suche anschließen. Als sie den Tod schließlich finden – nein, das darf ich hier nicht verraten. Außergewöhnlich illustriert und aufwändig gestaltet erzählt dieses beglückende und berührende Buch vom Leben und Abschiednehmen.
Sven Puchelt
ab 6
Lua Luftwurzel
Christoph Minnameier & daniel Napp
Silberelfen fängt man nicht
Die kleine Elfe Lua Luftwurzel flitzt am liebsten durch die Gegend und hilft den Tieren des Waldes. Das ist ihre Aufgabe, die sie mit Hingabe erledigt. Bei einer ihrer Rettungsaktionen trifft sie auf den Besen der Hexe Malicia Warzenbuckel, der auf Jagd nach Fabelwesen ist und landet in der Falle. Die Hexe ist hocherfreut, denn Silberelfen sind äußerst selten und lassen sich teuer verkaufen, wenn sie gut abgerichtet sind. Allerdings denkt Lua überhaupt nicht daran, sich dressieren zu lassen. Bei anstrengenden und vergeblichen Fluchtversuchen stellt die Silberelfe fest, dass die Hexe in Schwierigkeiten steckt; ein unsympathischer Zauberer bedroht sie. Als ihr endlich die Flucht gelungen ist, muss sich Lua entscheiden, ob sie still und heimlich verschwindet oder vielleicht doch der Hexe hilft?
Spannend erzählt, mit witzig gereimten Zaubersprüchen und wunderbar farbig illustriert von Daniel Napp.
Sabine Müller
ab 6
Die Großstadtdetektive
Eva Lezzi & Daniela Kohl
Wer schnappt den Dieb?
Jona ist mit seiner Familie aus dem beschaulichen Lübeck nach Berlin gezogen.
Als er zum ersten Mal vor seiner neuen Klasse steht, wäre er am liebsten unsichtbar, so unangenehm ist ihm das.
Dann wird er auch noch ausgerechnet neben Deniz gesetzt, der vorlaut und ein bisschen gemein zu ihm ist. Jona dagegen ist eher schüchtern und zurückhaltend. Er lässt sich von Deniz zum Schwänzen einer Stunde überreden, um nicht als Streber zu gelten.
Ausgerechnet in dieser Zeit verschwindet das Handy einer Klassenkameradin. Natürlich fällt der Verdacht auf die beiden Jungen, die beschließen, trotz aller Unterschiede ein Team zu bilden, um den wahren Dieb zu finden. Während ihrer Nachforschungen stoßen sie noch auf einen Überfall auf ein Juweliergeschäft. Hat der auch noch mit dem Diebstahl des Handys zu tun?
Am Ende dieses witzigen multikulti Großstadtkrimis, in dem kulturelle und religiöse Unterschiede ohne erhobenen Zeigefinger benannt werden, gibt es einen spannenden Showdown.
Sabine Müller
ab 8
Zicke Zacke Igelkacke!
Kristina Andres
Igelkinder machen ganz schön Arbeit
Die Brüder Matti und Janne verbringen die Herbstferien bei ihrer Tante Olga auf dem Land. Für Matti sind es die ersten Herbstferien überhaupt und für Janne die zweiten (ist das nicht eine herrliche Altersangabe?). Eigentlich sind Ferien ja zum Ausruhen da, aber bei Olga auf dem Hof gibt es immer was zu tun. Holz stapeln, Kartoffeln und Äpfel ernten, oder sich um zwei verletzte Igelkinder kümmern, die die Nachbarin vorbeibringt. Und das ist ganz schön anstrengend. Regelmäßig müssen die Kleinen gefüttert oder mit Medizin versorgt werden. Und kacken tun Igelkinder auch ganz schön viel. So eine schönes, unaufgeregtes und trotzdem spannendes Kinderabenteuer!
Sven Puchelt
ab 8
Die Schurkenschnapp-AG
martin Muser & Claudia Weikert
Achtung Entführung
Pola und Miro sind beste Freunde und gehen zusammen in eine Klasse. Bald steht die lang ersehnte Klassenfahrt an. Alle freuen sich, außer Linus-Minus, der bei Miro und Pola nicht sonderlich beliebt ist. Als die Klasse abfahrbereit im Bus sitzt, fehlt ausgerechnet Linus-Minus. Somit kann die Klassenfahrt nicht stattfinden. Große Enttäuschung! Bald stellt sich heraus das Linus entführt worden ist. Und sogleich wird die Schurkenschnapp-AG gegründet, welche bald eine heiße Spur verfolgt.
Witzig, spannend und überraschend!
Clara und Patricia Mock
ab 8
Von hier aus kann man die ganze Welt sehen
Enne Koens & Maartje Kuiper
Freundschaft, Familie, Nachbarn und ein geheimnisvoller Brief
Deetje ist neun Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem der obersten Stockwerke eines Hochhauses am Rande einer Stadt in den Niederlanden. Von dort oben aus ihrem Fenster kann sie sehen, was in den Wohnungen der gegenüberliegenden Häuser vor sich geht - und an schönen Tagen sieht sie ganz in der Ferne sogar das Meer.
Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Deetjes Mutter scheint ihr so ganz anders zu sein als sie selbst, und auch ähnlich sehen die beiden sich überhaupt nicht, so dass Deetje die unterschiedlichsten Überlegungen anstellt – ob sie vielleicht adoptiert oder womöglich ihren leiblichen Eltern entführt worden ist.
Eines Tages findet Deetje einen kleinen hellblauen Brief, dessen Adressat und Absender nicht mehr zu entziffern sind, sodass sie ihn öffnet und darin liest, dass irgendjemand schmerzlich vermisst wird.
Und so macht sie sich zusammen mit ihrem besten Freund Vito daran, herauszufinden wem dieser Brief gehört. Auf ihrer Suche lernen die beiden die verschiedensten Menschen in ihrer Nachbarschaft kennen und hören deren ganz unterschiedliche Geschichten. Und bemerken: eigentlich vermisst jeder irgendjemanden.
Ein warmherziges, schönes Buch mit liebevoll gezeichneten menschlichen Charakteren, in dem man sich zuhause fühlt; eine Geschichte über Freundschaft, Herkunft und die zentrale Frage: wer bin ich?
Melanie Weise
ab 9
Luke, Mimi und das Schreckkommando
Judith Burger & Nele Palmtag
Wieviel Schreck tut Eltern gut?
Nachdem Lukes Mutter sich von ihrer Freundin Annette getrennt hat, steht seine Welt auf dem Kopf. Nichts ist wie vorher. In der neuen Wohnung herrscht Chaos und seine Mutter scheint von ihrer Traurigkeit gelähmt zu sein. So fühlt sich Luke alleine und hilflos. Das ändert sich schlagartig, als er auf Mimi und ihre zwei Freundinnen Dilara und Antonia trifft. Bei ihnen fühlt sich Luke verstanden und er ist beeindruckt davon, wie mutig die Mädchen zu sein scheinen. Sie finden, dass man Erwachsene durch einen gehörigen Schrecken gerne mal wachrütteln darf. Und dann ist da ja auch noch Mimis Geheimnis, welches auf jeden Fall gewahrt werden muss.
Patricia Mock
ab 9
Kakteen küsst man nicht
Mina teichert & Stephanie Reis
Freundschaft, Liebe, Kaktus
Lucinda (Spitzname Lu) hat so einige Talente. Kakteen pflegen, eine Freundin sein, große Schwester werden und Trompete spielen. Da wäre aber auch noch diese Sache mit der Liebe. Davon hat Lu eigentlich gar keine Ahnung. Sie hat nämlich einen Crush und weiß nicht wie sie an ihn rankommen soll. Tara, die ehemalige Freundin von Lu, will ihr Julian (Lus Crush) nicht gönnen, weil sie alles für sich haben will und das ,,angesagte Girl“ in der Schule ist. So bricht ein verdammt ernster Streit zwischen Lu und Tara aus. Ach ja, das ist noch nicht alles. Denn Lu erfährt, dass sie ein kleines Geschwisterkind bekommt. Und sie fühlt sich ganz auf sich alleine gestellt.
Ich fand dieses Buch richtig faszinierend, weil es zeigt, dass man immer auf seine Eltern und Freunde zählen kann.
Ich empfehle dieses Buch allen Mädchen, die gerne Bücher lesen, bei denen es um Liebe, Chaos und Freundschaft geht.
Clara Mock (10 Jahre)
ab 10
Milo tanzt!
Anne Becker
Superkraft Tanzen
Der zwölfjährige Milo tanzt, genau wie seine jüngere Schwester Dana, leidenschaftlich gerne Ballett. Beim Tanzen entwickelt er quasi Superkräfte. Doch genau wie sein Lieblingsheld Peter Parker, alias Spider-Man, ist er sehr bedacht darauf, diese Superkraft geheim zu halten. Von den Jungs in seiner Klasse weiß nur sein bester Freund Maxim von Milos Hobby. Doch auch vor Maxim hat Milo Geheimnisse, denn er hat diesem noch nicht erzählt, dass er sich für die Aufnahme an einer Ballettakademie beworben hat. Auch der neue Mitschüler Luca, der, so ist sich Milo sicher, etwas Schurkisches an sich hat, erleichtert Milos Situation nicht gerade. Auch mit ihrem erst dritten Buch (nach „Die beste Bahn meines Lebens” und „Luftmaschentage”) ist Anne Becker wieder ein ganz großer Wurf gelungen. Ganz nah an ihren Protagonistinnen und Protagonisten erzählt sie von einer starken Jungenfreundschaft, von Geheimnissen, von Leistungsdruck, von Familienbanden – also vom ganz normalen Leben.
Sven Puchelt
ab 11
Egal war gestern
Jörg Isermeyer
Aufrüttelnd
Finn veröffentlicht mit seinem Kumpel Lennard kleine Comedy Clips auf der Social Media Plattform SoMe. Politik interessiert ihn nicht besonders. Seinen Vater, der Lehrer an Finns Schule ist, schon. Und als dieser öffentlich auf rassistische und rechtsextreme Vorfälle an der Schule aufmerksam macht, wird nicht nur er zur Zielscheibe von Anfeindungen, sondern auch Finn, der sich plötzlich mit Themen auseinandersetzen muss, die ihn doch eigentlich gar nicht tangieren, oder? Eindringlich, manchmal beängstigend und wichtig.
Sven Puchelt
ab 12
Als die Welt uns gehörte
Liz Kessler
Drei Freunde, zwei Seiten, eine Erinnerung
Wien, 1936. Die Freunde Elsa, Leo und Max verbringen einen perfekten Geburtstag auf dem Jahrmarkt. Der Vater des Geburtstagskinds Leo nimmt von den dreien ein Foto auf und gibt jedem eines davon. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, jedoch wandelt sich kurz darauf das Leben der drei Freunde. Elsa und Leo sind Juden, und ihr Leben wird eingeschränkt und dramatisch verändert. Max‘ Vater bekommt einen sehr hohen Rang bei den Nazis. Der Junge darf nichts mehr mit seinen Freunden zu tun haben. Elsa zieht in die Tschechoslowakei, Max nach München und Leo bleibt in Wien, wo das Leben für Juden immer schlimmer wird.
Die Geschichte wird von jedem einzelnen bis zum Ende erzählt, was bei zwei von ihnen sehr früh und grausam endet.
Ich finde das Buch sehr spannend. Man erfährt viel über das Leben von jüdischen Menschen im Zweiten Weltkrieg. Man sieht die tiefe Freundschaf zwischen den dreien und wie sie teilweise darum kämpfen, dass sie noch befreundet sein dürfen.
„Als die Welt uns gehörte“ wurde Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 (Jugendjury).
Katharina Casper (14 Jahre)
ab 12
Tokioregen
Yasmin Shakarami
Eine Reise nach Japan
Malu möchte eine Pause von ihrem Leben in Deutschland und entschließt sich, einen Schüleraustausch in Tokio zu machen. Die Stadt überwältigt sie, denn alles in dieser Stadt ist anders, die Leute, die Gebäude – einfach alles, besonders ihr neuer Mitschüler Kentaro ist interessant. Kentaro führt sie durch sein Tokio und während ihren spannenden Dates wachsen ihre Gefühle zueinander. Nachdem Tokio von einer Katastrophe heimgesucht wird, verlieren sich die beiden im Chaos. Werden Sie wieder zueinander finden???
Dieses Buch ist voller Schönheiten, wirklich gut zum Lesen und ein herzergreifender Roman.
Annika Ernst (14 Jahre)
ab 14
Agency for scandal
Lazra Wood
Cosy Crime, Herzschmerz und ein wenig Frauenrechte im viktorianischen London
Isobel Stanhope ist seit dem Tod ihres Vaters voll damit beschäftigt, ihre hoch verschuldete Familie über Wasser zu halten und dabei den Schein des gehobenen Hauses zu wahren. Außerdem ist sie verliebt in einen jungen Duke, der für sie aber unerreichbar ist. Als sie Mitglied einer geheimen Organisation wird, die sich um Frauenrechte in der High Society kümmert und in einen Juwelenraub verwickelt wird, mit dem auch „ihr“ Duke irgendwie zu tun hat, ist das Chaos perfekt.
Ein tolles Buch zum Wegschmökern.
Sven Puchelt
ab 14
Maxton Hall - Save me
Mona Kasten
Liebe zwischen Schule, Luxus und Komplikationen
Ruby Bell darf auf eine der angesagtesten Privatschulen Englands gehen. Seit sie klein war, träumte sie davon, an der University of Oxford zu studieren. Nicht mehr lange, und der Traum geht in Erfüllung. In Maxton Hall versucht sie, ja nicht aufzufallen und unter ihren Mitschülern erscheint sie wie unsichtbar. Am meisten hält sie sich von James Beaufort fern, denn er verkörpert die High Society Englands, all das, was Ruby nicht leiden kann. Er weiß nichts von ihrer Existenz bis zu dem Zeitpunkt, als sie etwas sieht, dass nicht für ihre Augen bestimmt ist. Nun weiß James ganz genau, wer sie ist und er will Ruby daran hindern, dem Ruf der Familie zu schaden. Ständig lauert er ihr auf und für Ruby ist das verstörend. Dazu kommt das komische Gefühl, dass etwas zwischen ihnen passiert und sie weiß eigentlich ganz genau, dass er nicht derjenige für sie sein sollte, doch ihr Herz trifft eine andere Wahl.
Dieses Buch sollte man an einem verregneten Samstagmorgen anfangen zu lesen, denn man möchte das Buch erst aus der Hand legen, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist und weiß, wie die Geschichte von Ruby und James endet.
Annika Ernst (14 Jahre)
ab 16
Deutschland
Verena Körting
Ein tolles Buch in erweiterter Neuauflage
Ich war stinksauer, als das großartige Deutschland-Buch von Verena Körting knapp 2 Jahre nach Erscheinen vergriffen gemeldet wurde. Aber die jetzige Neuauflage versöhnt mich und hat durch die Zusatzinformationen sogar nochmals gewonnen. Mit großen, doppelseitigen Illustrationen reisen wir von Nord nach Süd durch Deutschland (unbedingt das Vor- und Nachsatzblatt beachten!), staunen, lachen und lernen. Zu jedem Bild werden auf der nachfolgenden Doppelseite nochmals Details beschrieben und Hintergrundinformationen gegeben. Ein Familienbuch, das Lust macht, Deutschland zu entdecken. Gehört meiner Meinung nach in jede Grundschulbibliothek.
Sven Puchelt
ab 5